Nienberge eine Nummer zu groß
Rasanter Sport unterm Hallendach: Bouncerball ähnelt wohl am ehesten dem Hockey. Doch hier wird mit einem gemischten Team gespielt. Und auch die Schläger sehen etwas anders aus.
Rasanter Sport unterm Hallendach: Bouncerball ähnelt wohl am ehesten dem Hockey. Doch hier wird mit einem gemischten Team gespielt. Und auch die Schläger sehen etwas anders aus.

Gronau-Epe - 

Zum Titel hat es zwar (wieder nicht) gereicht. Doch welcher Sportler darf sich sonst schon noch deutscher Vize-Meister nennen? Das kommt so häufig nun nicht vor. Und deswegen feiern die Bouncerballer vom TV Westfalia Epe Platz zwei in der BBL wie einen Sieg.

Hier geht es zum Bericht der WN


Was der FC Bayern München im Fußball, das ist der SC Nienberge im Bouncerball: Rekordmeister. Denn schon zum fünften Mal seit 2011 sicherte sich der Verein aus dem Nordwesten Münsters den Titel in dieser noch recht jungen Sportart.

Seit jeher großer, meist sogar größter Konkurrent: der TV Westfalia Epe, für den es in dieser Spielzeit abermals nur zur Vize-Meisterschaft reichte. Was aber natürlich dennoch ein toller Erfolg ist für die Dinkelstädter, die Platz zwei im Endklassement erst im letzten von insgesamt vier Turnieren in der Deutschen Bouncerballliga dingfest machten.

Saskia Storck zeigt es den Kollegen

Beim Bouncerball oder auch Speedball geht es ähnlich wie beim Hockey darum, das runde Spielgerät mit den Schlagstöcken ins gegnerische Tor zu befördern. Diese sehen aus wie überdimensionale Wattestäbchen. Den Beinamen Speedball jedenfalls trägt dieser Sport zurecht, denn temporeich und rasant geht es unterm Hallendach stets zu. Eine weitere Besonderheit: In jedem Team muss mindestens auch eine Spielerin auf dem Feld stehen. Bei den Blau-Weißen von der Dinkel hieß die beim Stuttgarter Turnier Saskia Storck – und machte ihre Sache gegen die vornehmlich männliche Konkurrenz mehr als gut.

Im Halbfinale 2:4 gegen alten und neuen Meister

Westfalia Epe hat sich in den letzten Jahren zu echten Experten in dieser Randsportart entwickelt. Der Turnverein gewann zwar keines der vier Turniere 2015, doch Konstanz zahlt sich bekanntlich auch aus. Je besser die Platzierung auf einem Turnier, desto mehr Punkte kassiert ein Team dafür. In Stuttgart jedenfalls erreichten die Eperaner das Match um Platz drei, was sie dank einer starken Leistung von Keeper Lukas Kleine mit 6:5 gegen den ASC Göttingen gewannen. Im Halbfinale hatte der TVWE noch gegen den alten und neuen Meister SC Nienberge 2:4 verloren.

In der Abschlusstabelle kommen die Münsteraner auf 38 Punkte mit insgesamt drei Turniersiegen. Epe erreichte 30 Zähler, Göttingen wurde mit 26 Punkten Dritter. Dass er zuvor auch einen Turniersieg einheimsen konnte, nutzte dem ASC also in der Endabrechnung gegen eine einfach konstantere Westfalia nichts.

Vorbereitungen für 2016 laufen schon

Teamsprecher Daniel Kottig freute sich nicht nur über den Vize-Titel, sondern vor allem auch über die steigende Popularität seiner Sportart: „Inzwischen haben bereits 18 Mannschaften aus ganz Deutschland an der Bouncerballliga teilgenommen. Die BBL erfährt also weiter steigende Begeisterung. In Epe ist die nach wie vor ungebrochen. Wir stecken schon mit Hochdruck in den Vorbereitungen für die Saison 2016.“

Vielleicht klappt es ja dann nach drei zweiten Plätzen, den SC Nienberge vom Thron zu stoßen …