Ist auf dem Weg nach Dortmund im Training in dieser Woche auch durch Schnee und Eis nicht zu stoppen: Fabiane Meyer.
Ist auf dem Weg nach Dortmund im Training in dieser Woche auch durch Schnee und Eis nicht zu stoppen: Fabiane Meyer.

Epe -

Der Countdown läuft. Fabiane Meyer und ihr Trainer Reinhard Wittland zählen die Tage. In fünf steht, besser läuft, die 18-Jährige von TV Westfalia Epe im Rampenlicht der Helmut-Körnig-Halle. Dann warten die 1500 m bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften - und der absoluter Saison-Höhepunkt in Dortmund.

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Der Countdown läuft. Fabiane Meyer und ihr Trainer Reinhard Wittland zählen die Tage. In fünf steht, besser läuft, die 18-Jährige von TV Westfalia Epe im Rampenlicht der Helmut-Körnig-Halle. Dann warten die 1500 m bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften - und der absoluter Saison-Höhepunkt in Dortmund.

Die Freude war groß bei Fabiane Meyer , als bei ihr die Mail von Andreas Knauer (wir berichteten) eintraf. Darin teilte der Bundestrainer Mittelstrecke des Deutschen Leichtathletik Verbandes für die Frauen der 18-Jährigen mit, dass sie am kommenden Sonntag bei den Deutschen Meisterschaften in der Helmut-Körnig-Halle in Dortmund über die 1500 m starten kann.

Vor rund vier Wochen hatte die Läuferin des TV Westfalia Epe die Chancen noch gering eingeschätzt, beim Treffen der besten deutschen Läuferinnen dabei zu sein. Nur zehn Starterinnen sind aufgrund der Pandemie in diesem Jahr bei den Meisterschaften über die 1500-m-Distanz zugelassen. Vorläufe finden diesmal nicht statt. Nach den guten Leistungen der vergangenen Wochen war die Hoffnung dann aber doch gestiegen. „Bei etwa 50:50 hatte ich zuletzt meine Chancen gesehen“, gesteht Fabiane Meyer.

Mit der Startzusage stellte sich für sie und ihren Trainer Reinhard Wittland eine neue Frage: Wie lässt sich das Training bis zum Wettkampf organisieren? Das Laufen im Freien war nach dem Wintereinbruch schwer geworden. Um sich an die klimatischen Bedingungen in der Halle und auch das Laufen auf der engen Bahn zu gewöhnen, ist ein Training in der Halle sehr hilfreich, erläutert Reinhard Wittland. Am vergangenen Donnerstag fuhren der Trainer und sein Schützling daher auch gleich nach Münster, um auf der Bahn in der Leichtathletikhalle auf dem Hochschulgelände einige Runden zu drehen. Am Freitag folgte dann die schlechte Nachricht: Bis auf weiteres ist die Halle aufgrund der Belastungen durch Schnee und Eis gesperrt.

So bleibt doch nur das Training auf Schnee und Eis, bei Regen und unangenehmen Temperaturen. Wirklich beeindrucken lassen sich dadurch weder die Läuferin noch ihr Trainer: „Das meiste an Vorbereitung ist doch sowieso gelaufen“, sind sie sich einig. „In den letzten zwei Wochen geht es nur noch darum, die Form zu halten“, ergänzt Reinhard Wittland. Mal dreht Fabiane Meyer daher im ruhigen Tempo eine längere Runde über bis zu 18 km auf den Wegen rund um Epe, mal läuft sie entspannt fünf bis sechs Kilometer durch die Eper Bülten oder als Alternativel absolviert sie schnelle Intervalle von fünf Minuten auf der Straße.

Eigentlich ist der Blick aber bereits voll und ganz auf den kommenden Sonntag gerichtet. „Ein Platz unter den ersten Fünf ist durchaus drin“, hat Reinhard Wittland beim Blick auf die Konkurrentinnen und ihre Leistungen festgestellt. Caterina Granz dürfte kaum zu gefährden sein, auch Vera Hoffmann und Vera Coutellier haben deutlich bessere Zeiten als Fabiane Meyer zu Buche stehen.

Die anderen Läuferinnen liegen mit ihren Vorleistungen zumindest in Reichweite der Eperanerin. „Meisterschaftsrennen, vor allem auf der engen 200-m-Bahn, sind oft sehr taktisch geprägt. Daher kann man nur schwer vorhersagen, wie das Rennen letztlich verläuft“, betont allerdings Wittland.

„Mein Traum ist eine Zeit unter 4:20 Minuten“, gesteht Fabiane Meyer. Das allerdings bedeutet bei ihrem Saison-Höhepunkt immerhin eine Steigerung der eigenen Bestmarke um rund drei Sekunden. Andererseits: Dass sie mit 18 Jahren bereits zum zweiten Mal im Elitefeld der Frauen bei Deutschen Meisterschaften an den Start geht, hätte sie vor einem Jahr auch nicht zu träumen gewagt.

Zu sehen ist der Lauf von Fabiane Meyer am kommenden Sonntag um 15.50 Uhr im Livestream. Dann zählt es.