Eine Ära endete am Freitagabend beim TV Westfalia Epe. Jahrelang prägte das Wirken von Karl-Heinz Kramer als 1. Vorsitzender und Friedhelm Pierk als Kassierer die Vorstandsarbeit des Turnvereins. Während der Jahreshauptversammlung übergaben sie die Verantwortung in jüngere Hände. Zum neuen 1. Vorsitzenden wurde Franz-Josef Weilinghoff gewählt. „Die Tatsache, dass Franz-Josef die Vereinsführung übernimmt, hat mir den Abschied nach 32 Jahren viel leichter gemacht. Ich bin überzeugt, der Verein ist weiterhin in guten Händen“, erklärte der bisherige Vorsitzende. Er und Friedhelm Pierk saßen nach Abschluss der Versammlung noch lange im Gespräch mit dem neuen Vorsitzenden im nunmehr leeren Saal zusammen.


Blumen, Präsente, reichlich Beifall und Anerkennung: Am Freitag verabschiedete die Westfalia-Vereinsfamilie Karl-Heinz Kramer (l.) und Friedhelm Pierk. Für den Verein bedankte sich Jörg Overkamp. Rechts der neue 1. Vorsitzende Franz-Josef Weilinghoff.
Blumen, Präsente, reichlich Beifall und Anerkennung: Am Freitag verabschiedete die Westfalia-Vereinsfamilie Karl-Heinz Kramer (l.) und Friedhelm Pierk. Für den Verein bedankte sich Jörg Overkamp. Rechts der neue 1. Vorsitzende Franz-Josef Weilinghoff.

Gronau-Epe - Eine Ära endete am Freitagabend beim TV Westfalia Epe. Jahrelang prägte das Wirken von Karl-Heinz Kramer als 1. Vorsitzender und Friedhelm Pierk als Kassierer die Vorstandsarbeit des Turnvereins. Während der Jahreshauptversammlung übergaben sie die Verantwortung in jüngere Hände. Zum neuen 1. Vorsitzenden wurde Franz-Josef Weilinghoff gewählt. „Die Tatsache, dass Franz-Josef die Vereinsführung übernimmt, hat mir den Abschied nach 32 Jahren viel leichter gemacht. Ich bin überzeugt, der Verein ist weiterhin in guten Händen“, erklärte der bisherige Vorsitzende. Er und Friedhelm Pierk saßen nach Abschluss der Versammlung noch lange im Gespräch mit dem neuen Vorsitzenden im nunmehr leeren Saal zusammen.
Das Interesse an der Verabschiedung der langjährigen Ehrenamtlichen im Vereinslokal Bakenecker war riesengroß. Es mussten sogar zusätzliche Stühle in den Saal getragen werden. Mit ihrem zahlreichen Erscheinen unterstrichen die Vereinsmitglieder gewiss ihre Zustimmung und auch ihren Dank für das langjährige Wirken von Karl-Heinz Kramer und Friedhelm Pierk.

In unzähligen Stunden hatten Kramer und Pierk vorwiegend im Hintergrund dafür gesorgt, dass sich die Mitglieder des Vereins dem Wesentlichen widmen konnten - dem Sport. Bei den vielen Dingen, die zum Turnverein dazugehören wie Götz-Wanderung, Versammlungen, Übungsleiteressen oder Jubiläen standen sie stets ihren Mann und repräsentierten mit Überzeugung ihren Verein vor Ort und auch außerhalb der Stadtgrenzen.

Dabei ist es in der heutigen, schnelllebigen Zeit kaum vorstellbar, dass Karl-Heinz Kramer den Vereinsvorsitz über 30 Jahre innehatte. Seit 1977 stand er als Nachfolger von Josef Kolbe an der Spitze des Turnvereins, nachdem er schon ab 1973 als Übungsleiter seine Dienste dem Verein zur Verfügung gestellt hat. Kramer war stets ein Funktionär, der großes Interesse an den Aktivitäten aller Abteilungen zeigte und auch selbst auf verschiedensten Gebieten aktiv wirkte.

Unzählige Versammlungen leitete Kramer und präsentierte den Mitgliedern Jahr für Jahr die Entwicklungen im TV Westfalia in einer Art und Weise, dass alle die Jahreshauptversammlungen mit der Sicherheit verlassen konnten, in einem solide geführten Verein zu Hause zu sein.

Nicht ohne Stolz feierten der TV Westfalia und Kramer im Jahr 1982 das 75-jährige Vereinsjubiläum, bei dem sich der Vorsitzende in einem Liegestützenwettbewerb nur knapp dem Turner Eberhard Gienger geschlagen geben musste. Ebenso stand Kramer beim 100-Jährigen des TV Westfalia an der Spitze, als der Verein mit einem hochwertigen Programm in der für die Festlichkeiten komplett umgebauten Turnhalle an der Gasstraße viel Beifall bekam.

Für sein Engagement und die Verdienste um den Gronauer Sport erhielt Kramer die Stadtplakette in Silber.

Seit 1985 an seiner Seite, kümmerte sich Friedhelm Pierk als Nachfolger von Marga Wigger um die nicht immer dankbare Aufgabe des Kassierers. Mit den immer komplexer werdenden Anforderungen des modernen Vereinsmanagements sorgte Pierk schon früh dafür, dass mit Hilfe aktueller EDV die Finanzlage des Vereins immer sicher zu überblicken war. Diese nicht alltägliche Leistung wurde auch vom Westfälischen Turnerbund anerkannt, der Pierk im letzten Jahr die Ehrennadel des WTB verlieh.

Beide überlassen nun das Feld Jüngeren. Die ersten einhundert Jahre hat der TV Westfalia Epe auf dem Buckel - knapp ein Drittel der Zeit mit Karl-Heinz Kramer an der Spitze. Die nächsten einhundert Jahre sind eingeläutet, die Weichen für die Zukunft gestellt, auch wenn sich die Sportler des TV Westfalia Epe sicher sind: „Das Team Kramer/Pierk wird so leicht nicht zu ersetzen sein.“