Bewegungsprogramm für Menschen mit Gedächtnisproblemen
Bei der Auftaktveranstaltung im St.-Agatha-Domizil hielt Stefan Rittmeyer, Chefarzt des Lukas-Krankenhauses, einen Vortrag zum Thema Demenz und Sport.
Bei der Auftaktveranstaltung im St.-Agatha-Domizil hielt Stefan Rittmeyer, Chefarzt des Lukas-Krankenhauses, einen Vortrag zum Thema Demenz und Sport.

Gronau-Epe - 

Die Tagespflege im St.-Agatha-Domizil bietet unter dem Titel „Bewärch di, und du bliefs jung und fit“ gemeinsam mit dem Turnverein Westfalia Epe ab sofort ein Sportprogramm für Menschen mit Gedächtnisproblemen und Demenz an. Das Angebot ist als Projekt angelegt und wird vom Landessportbund Nordrhein-Westfalen, dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband des Landes, den Landesverbänden der Pflegekassen und dem Gesundheitsministerium in Düsseldorf gefördert.

Hier geht es zum Bericht der WN


Grundlage dieses innovativen Konzeptes ist die wissenschaftliche Erkenntnis, dass Bewegung im Alter – insbesondere bei Einschränkungen wie Demenz – positiven Einfluss auf die Betroffenen und deren soziales Umfeld haben kann.

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung im St.-Agatha-Domizil hielt Stefan Rittmeyer, Chefarzt des Lukas-Krankenhauses Gronau, einen Vortrag zum Thema Demenz und Sport. Der Referent habe sehr verständlich und nachvollziehbar die komplexen Zusammenhänge zwischen körperlicher und geistiger Konstitution vermittelt, die unabhängig vom Alter immer in direktem Zusammenhang ständen, heißt es im Bericht über die Auftaktveranstaltung. Würden etwa in jüngeren Jahren unbemerkt permanente Höchstleistungen vom Körper erbracht, beispielsweise bei der Balance, nehme diese Fähigkeit im Alter ab, könne und sollte aber trainiert werden. Entscheidend könne dabei unter anderem eine gezielte Beanspruchung der Muskulatur etwa durch schonendes Krafttraining sein.

Auch Angstzustände und Stress-Situationen bis hin zu (Alters-)Depressionen könnten durch regelmäßige Bewegung positiv beeinflusst werden. Wichtig sei dabei, dass dem an Demenz erkrankten Menschen überhaupt erst der Freiraum gegeben werde, sich zu bewegen, was häufig übersehen werde, habe Rittmeyer erläutert. Geradezu ideal sei da das neue Bewegungsangebot der Tagespflege im St.-Agatha-Domizil in Kooperation mit dem TV Westfalia, da Kompetenzen gebündelt würden, lobte der Chefarzt der Geriatrie das Projekt.

Im Anschluss an den Vortrag lud Tanja Jochheim, Leiterin der Tagespflege, zu einfachen Bewegungsübungen ein, die den Teilnehmern einen ersten Eindruck von den Angeboten vermittelten.

► Das Projekt findet montags 10 bis 11 Uhr im Agatha-Domizil in Epe statt. Jeder Interessierte kann ohne Anmeldung teilnehmen. Bei Bedarf übernimmt ein Fahrdienst den Transport der Teilnehmer. Tanja Jochheim steht für Rückfragen unter ✆  02565 93 08 13 70 zur Verfügung.